Die Rathaussanierung ist in vollem Gange. Seit 20. Juli geht es dabei ans „Eingemachte“. Denn seit dieser Zeit werden die Betoninstandsetzungsarbeiten durchgeführt. Zwar kommt dabei ein neues Verfahren zum Einsatz, höllisch laut ist es trotzdem. Schon vor Beginn der Betoninstandsetzungsarbeiten hatte die Stadt die Bürger auf extreme Lautstärke beim Einsatz der Hochwasserdrucklanzen eingestimmt. Deshalb werden diese Arbeiten auch nur von Montag bis Donnerstag durchgeführt, um den Anwohnern wenigstens am Freitag und am Wochenende Ruhe zu gönnen.

Doch dass es letztlich so laut werden würde, das hatten alle Beteiligten wohl nicht gedacht. Von wegen Fenster auflassen, um zu lüften oder in den angrenzenden Einzelhandelsgeschäften die Türen offen lassen: Es wäre kein Gespräch möglich gewesen und der permanente Krawall ohne Gehörschutz nicht zu ertragen. Allerdings sei man mit dieser neuartigen Methode insgesamt gesehen wesentlich schneller als mit althergebrachten. „Zumal das mit Presslufthämmern gar nicht mehr zulässig ist“, erläutert der Polier des Bauunternehmens, Philipp Göhring.

Nun bot das Unternehmen an, einen zweiten Kompressor (bislang einer) und drei Hochwasserdrucklanzen (bislang eine) zum Einsatz zu bringen. „Das ist nur minimal lauter und geht aber halt schneller, sodass wir mit dieser Arbeit dann voraussichtlich am 10. Oktober fertig sind“, blickt Göhring nach vorn. Vorausgesetzt, es tauchen keine unliebsamen Überraschungen auf. Sprich, der Zeitraum ist immer abhängig vom vorgefundenen Schädigungsgrad des Betonbauwerks. Und der ist immer erst klar ersichtlich, wenn der Oberflächenabtrag erfolgt ist.

„Wir sind der Firma natürlich sehr dankbar, dass sie das angeboten hat“, sagt Oberbürgermeister Frank Rebhan bei einem Vor-Ort-Termin. Wieso ist das aber so laut? „Der Lärmpegel kommt vom Auftreffen des Hochdruckwasserstrahls auf die Betonfläche“, zeigt Göhring auf. „Naturgemäß sind drei HDW-Lanzen im gleichzeitigen Einsatz lauter als eine.“ Dennoch versteht Göhring die Anwohner, die ob des Lärmes stöhnen. „Aber die erzielbare Zeiteinsparung ist das mit Sicherheit wert“, ergänzt Wendelin Fink vom Hochbauamt.

Im Gesamtergebnis soll das Betonbauwerk dann für weitere 50 Jahre ertüchtigt werden“, kann Fink der Maßnahme etwas Gutes abgewinnen. Die Männer hinter den Hochdrucklanzen tragen übrigens einen wasserdichten Overall, Gummistiefel und zwei Ohrschützer, um dem Lärm begegnen zu können. „Kraft wie beim Einsatz von Presslufthämmern ist nicht notwendig, das macht das Wasser schon“, zeigt Göhring auf. „Wir sind froh, diese Arbeiten verkürzen zu können“, bittet Rebhan die Bürger noch einmal um Verständnis. Alles in allem sei man im Plan, versichern die Fachleute.

Peter Tischer, NP

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