Schön soll er werden, der Neustadter Marktplatz, wenn seine Neugestaltung abgeschlossen ist. Ein großer Wurf, der allerdings auch hohe Kosten verursacht. Daher sah die Planung vor, die Straßen, die auf den Platz führen, nur im Anschlussbereich am Markt mit auszubauen. Bei seiner Sitzung am Montag folgte nun der Stadtrat dem Rat des Tiefbauamtes und beschloss, auch diese Straßen ganz auszubauen. Stadtplanerin Christine Schirmer begründete die Empfehlung: „Aufgrund des derzeit schon desolaten Zustandes der Seitenstraßen und der für die Jahre bis 2021 zu erwartenden Baumaßnahmen hinsichtlich des Marktplatzes des Rathauses und wegen den Neuverlegungen von Leitungstrassen der Stadtwerke werden alle Seitenstraßen derart beansprucht werden, dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben ist.“

Allerdings ist zunächst nicht vorgesehen, alle Seitenstraßen voll auszubauen. Für die Brunnenstraße, den Steinweg, die Kirch- und die Wilhelmstraße schlägt die Tiefbauabteilung des Stadtbauamtes vor, eine Asphaltfahrbahn zu bauen. Daneben sollen die Gehbereiche weiter wie bisher mit Platten versehen bleiben. Die Kosten für diese vier Straßen werden mit 200 000 Euro veranschlagt. Brunnenstraße und Steinweg möchten die Planer noch in diesem Jahr in Angriff nehmen. Die beiden anderen 2021. Die Augustastraße empfiehlt die Regierung von Oberfranken zurückzustellen, bis sich die Entwicklung des Arnoldplatzes abzeichnet. Dann wäre laut Christine Schirmer auch eine Förderung für den Vollausbau der Augustastraße denkbar.

Zweimal Vollausbau

Bleiben noch die Georg-Langbein-Straße und der Glockenberg. Hier empfiehlt sich aus Sicht der Stadtplanung ein Vollausbau in Pflasterbauweise – mit entsprechenden Kosten. Der Glockenberg ist direkt von der Umgestaltung des Marktplatzes betroffen. Über ihn sollen auch die Lkw fahren, wenn auf der Fläche erhebliche Erdmengen abtransportiert werden müssen, um dem Platz sein Gefälle zu nehmen. Der Glockenberg wird daher zunächst in einem ersten Abschnitt auf diese Belastung vorbereitet und erst mit der dritten Ausbaustufe des Marktplatzes dann voll neu ausgebaut. 636 000 Euro sind dafür veranschlagt. Allerdings geht die Stadt von einer Förderung zwischen 60 und 80 Prozent aus. Der Eigenanteil läge dann zwischen 127 000 und 255 000 Euro. Die Georg-Langbein-Straße muss im Zuge der Sanierung des Rathauses ohnehin aufgegraben werden, um Anschlüsse zu verlegen. Beim Umbau des Platzes gilt sie als wichtige Erschließungsstraße.

Steinweg nachziehen

Das gilt auch für den Steinweg, der jetzt ja zunächst in Asphaltbauweise erstellt wird. Das bezeichnet Christine Schirmer als eine Zwischenlösung, die vor allem der Verkehrssicherheit dient und versichert: „Unabhängig davon soll mit der Regierung von Oberfranken die Förderfähigkeit eines späteren Vollausbaus geprüft werden.“
Dass Asphalt auch seine Vorteile gegenüber einer Pflasterung hat, gab Behindertenbeauftragte Gerlinde Deutsch nach Gesprächen mit älteren Neustadtern weiter. Die Senioren laufen am liebsten auf Asphalt. Da fühlen sie sich am sichersten“, sagte sie.

Gerade mit Blick auf die Senioren, die etwa mit einem Rollator unterwegs sind oder auf Rollstuhlfahrer regte Oberbürgermeister Frank Rebhan an, wo die Gehbereiche weiterhin mit Platten befestigt bleiben, diese auf Stolperfallen zu überprüfen und die gegebenenfalls zu beseitigen.

Rainer Lutz, CT

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