Ein wenig bedenklich wirkten die Gesichter der Senatsmitglieder schon, als der Bausenat sich von Bauleiter Thomas Eck durch das Rathaus führen ließ. Es ist noch immer eine Baustelle und es sieht noch nicht wirklich so aus, als könnte dort schon bald der Betrieb wieder aufgenommen werden. Doch Thomas Eck strahlt Zuversicht aus.

Der Eindruck im Foyer dürfe nicht täuschen. Das Gebäude werde praktisch von rechts oben nach links unten fertig. Das heiße, dass oben rechts alles schon viel weiter ist. „Bis Jahresende wollen wir so weit sein, dass nach und nach der Umzug beginnen kann“, sagt er. Danach geht er mit dem Senat erst einmal in den Keller. Die Tiefgarage ist auch schon weit im Baufortschritt – was auf den ersten Blick nicht so aussieht. Bis Jahresende müssen nur noch abschließende Arbeiten erledigt werden, versichert der Bauleiter.

Beim Weg nach oben erklärt Thomas Eck: „Estrich und Fußbodenheizung sind fertig. Die Bodenbeläge sind termingerecht in Arbeit.“ Weiter oben gibt es tatsächlich schon mehr zu sehen. Die Trennwände für die einzelnen Büros sind teilweise schon eingezogen. Dass die Türen und Täfelungen über ihnen dabei mit durchgehendem Furnier versehen werden, soll Wertigkeit vermitteln.

Herausforderung Sitzungssaal

Besonders neugierig sind die Senatsmitglieder auf das, was einmal wieder der große Sitzungssaal des Rathauses werden soll. Dort ist noch wenig vom künftigen – und damit auch früheren – Glanz zu sehen. Denn die Holztäfelung aus dem alten soll auch die Täfelung des neuen Saales werden. „Das erfordert wirklich sehr hohen Planungsaufwand“, erklärt Architekt Marcel Ebert. Jedes Teil der alten Täfelung wurde katalogisiert, markiert und abmontiert. Doch einfach so, wie sie angebracht war, kann die Konstruktion nicht wieder an die Wände. Durch die verbaute energetische Isolation schrumpfte die Raumgröße von allen Seiten ein wenig ein. Rund 16 Zentimeter fehlen jetzt. Daher müssen die Holzbauteile angepasst werden – auch rund um die beiden großen Doppeltüren herum. Das kostet Zeit. Aber der Saal befindet sich im Obergeschoss – und oben soll das Rathaus ja zuerst fertig werden.

Viele Kabel nötig „Die Haustechnik wird komplett erneuert“, erklärt Thomas Eck vor einem Gewirr aus bunten Kabeln. Die seien eben notwendig, um Haus- und Regeltechnik betreiben zu können. Schließlich soll in jedem Büro vom Licht über Heizung und Telekommunikation alles einwandfrei funktionieren, wenn die Mitarbeiter aus dem Übergangsbüro an der Austraße wieder in das eigentliche Rathaus zurückkehren.

Blick auf den Marktplatz Aus der Baustelle Rathaus fällt der Blick der Mitglieder im Bausenat auf die nächste große Baustelle, den Marktplatz. Sein Umbau hat gerade erst begonnen und wird noch mehrere Jahre dauern. Wenn die Verwaltung und der Stadtrat das Rathaus wieder bezogen haben, dann haben sie den Fortgang bei der Umgestaltung des „Wohnzimmers der Stadt“ ständig vor Augen. Und auch dort wird es noch viel Ringen um einen zügigen Baufortgang geben.

Rainer Lutz, CT

Zurück