Dass die Arbeiten zur Neugestaltung des Marktplatzes in Neustadt begonnen haben, ist nicht mehr zu übersehen. Derzeit ist ein großer Teil des Platzes gesperrt, weil Telekommunikationsleitungen verlegt werden. „Die gute Stube Neustadts bekommt ein ganz neues Gesicht“, freut sich 2. Bürgermeisterin Elke Protzmann. Damit steigere die Stadt ihre Attraktivität, was, so die Hoffnung, auch Handel und Gastronomie beflügeln könne.

Während auf dem Markplatz die ersten Tiefbauarbeiten laufen, sind zwei der zum Markt führenden Straßen, Brunnenstraße und Steinweg, bereits fertig gestellt. Sie haben kein durchgängiges Pflaster mehr erhalten, sondern weisen in der Mitte eine geteerte Fahrbahn auf. Dieser gemischte Belag ist nach Elke Protzmanns Worten einfach „günstig und pflegeleicht“. Über die sanierten Straßen werden auch künftig Autos rollen. Eine Teerdecke als Fahrbahn ist gegenüber einer Pflasterung langlebiger. Ähnlich könnten auch die anderen Straßen am Markt gestaltet werden. Allerdings soll dies erst nach Abschluss der wesentlichen Arbeiten am Marktplatz und an der Fläche vor der Kirche St. Georg geschehen. Denn dann, so die 2. Bürgermeisterin, falle der Schwerlastverkehr infolge der Baumaßnahmen weg und die Straßen würden nicht mehr so stark belastet.

Der Markplatz soll in zwei Bauabschnitten saniert werden. Dies soll sicherstellen, dass die Nutzung der Parkplätze zumindest teilweise während der Arbeiten möglich ist. Wie viele Parkplätze vorübergehend wegfallen, hängt vom Umfang der jeweiligen Arbeiten ab. Der Platz bekommt wieder einen Pflasterbelag. Wegfallen werde das Gefälle, erläutert Elke Protzmann. Der Platz sei dann besser nutzbar. Und nicht zuletzt werde er besser begehbar für Menschen, die schlecht laufen können. Barrieren abzubauen, damit auch Menschen mit Behinderung gut unterwegs sein können, sei ohnehin ein zentrales Thema. Die beiden Bauabschnitte, zu denen auch Glockenberg und Georg-Langbein-Straße gehören, sollen bis Ende 2020 abgeschlossen sein.

Der Marktplatz soll nicht zuletzt zum Verweilen einladen. „Der Hang zur Georgskirche wird neu gestaltet“, so die 2. Bürgermeisterin. Gehwege und Sitzgelegenheiten sollen die Struktur des Hangs auflockern. Am Fuß des Hangs ist ein Wasserbereich mit Spritzdüsen geplant. Die Freifläche zur Kirche ist der dritte Bauabschnitt, dessen Fertigstellung für das Jahr 2021 geplant ist. Im übernächsten Jahr stehen auch die Sanierungen von Kirchstraße und Wilhelmstraße auf dem Programm.

In Georg-Langbein-Straße und am Glockenberg haben die Stadtwerke bereits Gas- und Wasserleitungen erneuert. Die Telekom verlegt jetzt Leitungen direkt auf dem Marktplatz. Voraussichtlich im nächsten Sommer sollen der Neubau eines Toilettenhäuschens am Marktplatz sowie der Einbau eines Hebelifts erfolgen. Schon in den ersten Monaten 2020 sollen weitere Tiefbauarbeiten beginnen. Sie dienen der Versorgung des Rathauses mit Erdwärme.

Stadtplanerin Christine Schirmer rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von 5,86 Millionen Euro. Nachdem die Regierung von Oberfranken die förderfähigen Kosten noch nicht im Detail ermittelt habe, stehe auch der Eigenanteil der Stadt noch nicht fest. Die Verwaltung geht von Kosten zwischen rund 1,2 und 2,3 Millionen Euro aus, die von der Stadt selbst erbracht werden müssten. Ansonsten erfolgt der Umbau des Marktplatzes aus Mitteln der Städtebauförderung.

„Klar ist, dass die Arbeiten Einschränkungen mit sich bringen werden“, weiß Elke Protzmann. Sie kann bei Anwohnern und Händlern nur um Verständnis bitten. Mit Blick in die Zukunft ist die 2. Bürgermeisterin optimistisch, dass der dann auch in neues Licht getauchte Marktplatz ein Gewinn sein und das ganz Areal rund um das Rathaus beleben werde.

Mathias Mathes, NP

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