Es geht weiter mit den Arbeiten zur Neugestaltung des Neustadter Marktplatzes. Daher geht es auch weiter mit ungewohnten Verkehrsführungen, Sperrungen und Einbahnstraßenregelungen im Umfeld des Neustadter „Wohnzimmers“. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, muss für die Weiterführung der Arbeiten auch die Verbindung über die Georg-Langbein-Straße und die Kirchstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Beide Straßen werden voraussichtlich bis zum 30. April zu Sackgassen. Die Einschränkung trifft aber nicht nur die Autofahrer. „Nachdem hier mit schwerem Gerät gearbeitet wird, kann die Verbindung auch nicht von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden“, informiert Peter Werner von der Abteilung Bauwesen der Stadt.

Fußgänger und Radfahrer, die von der Heubischer Straße zum Steinweg möchten, können während dieser Regelung über die Feuergässchen zwischen den Häusern zur Wilhelmstraße gelangen. Von der Wilhelmstraße aus können sie den bereits fertiggestellten Fußgängerbereich auf dem Marktplatz nutzen. Der Anliegerverkehr ist im verkehrsberuhigten Bereich Glockenberg und Brunnenstraße bis zur Baustelle frei. Gleiches gilt für den Bereich der Fußgängerzonen Georg-Langbein-Straße, Kirchstraße, Augustastraße, Wilhelmstraße und Steinweg. Die Beschränkungen dienen nicht zuletzt dazu, dass die Baufirmen zügig vorankommen können, weil sie nicht auf den Verkehr Rücksicht nehmen müssen. So soll die Dauer der Arbeiten und damit der Belastungen für die Anwohner möglichst kurz gehalten werden.

Trotzdem gelten auch für die Baufirmen gewisse Auflagen, an die sie sich halten müssen. Sie müssen beispielsweise sicherstellen, dass die Zufahrt zu den Anwesen in der Georg-Langbein- Straße jederzeit möglich ist. Der Bauzaun rund um das Baufeld muss mit Absperrschranken, Leitbaken und Warnleuchten gekennzeichnet beziehungsweise gesichert werden. Änderungen im Bauablauf, die immer wieder eintreten können, müssen mit der Verkehrsbehörde abgestimmt werden, sofern sie Einfluss auf die angeordneten Verkehrszeichen haben.

Die Stadt möchte mit der Neugestaltung des Marktplatzes die Innenstadt wiederbeleben und etwas Außergewöhnliches schaffen. Für die Marktplatzgestaltung wurde ein Realisierungswettbewerb durchgeführt und der vierte Preis wurde unter anderem aufgrund seiner außergewöhnlichen Gestaltung von den städtischen Gremien zur Umsetzung ausgewählt. Nach der ursprünglichen Planung sollen die Arbeiten in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Es ist ein Kraftakt für die Stadt, nicht nur vom Aufwand für Planung und Organisation, sondern auch finanziell. „Für eine kleine Kommune wie Neustadt, die mit leer stehenden Immobilien im Bereich der Innenstadt zu kämpfen hat, stellt diese Strategie eine große Herausforderung dar und dokumentiert das Bemühen der Stadt um eine lebenswerte Innenstadt“, heißt es dazu auf der Internetseite “ nec-baut-um „, auf der sich Bürger über die Projekte der Stadt informieren können. Nichts zu tun, war allerdings keine Option. Als zentraler öffentlicher Raum der Stadt bot der Marktplatz wenig Aufenthaltsqualität. Zahlreiche Geschäfte im unmittelbaren Umfeld stehen leer.

Das bestehende Pflastermaterial löste sich großflächig aus dem Verbund und hätte daher ohnehin erneuert werden müssen. Die Platzoberfläche stammte aus dem Jahr 1988. Damals war der Platz vollständig befahrbar, die Fußgängerzone wurde erst nach der Öffnung der DDR Anfang der 90er Jahre eingerichtet. Die Platzfläche wurde damals zunächst für den Verkehr komplett gesperrt. Das Stellplatzangebot im Norden des Marktplatzes, das zuletzt vorhanden war, kam erst später, um den Mangel an Parkplätzen im Umfeld zu lindern. Der ruhende Verkehr im gesamten Umfeld bedurfte nach Überzeugung der Stadtväter ebenfalls einer Neuordnung. Dies waren unter anderem Gründe dafür, dass die Stadt eine grundlegende Neugestaltung des Marktplatzes plante.

Während der Wintermonate ruhten die Arbeiten. Jetzt geht es wieder los. Und am Ende der Arbeiten soll der Marktplatz eine Gestaltung haben, die es attraktiv macht, sich dort aufzuhalten – nicht nur am Tag. Denn zur Gesamtgestaltung gehört auch ein ganz neues Beleuchtungskonzept, das den Platz ins rechte Licht rücken soll.

Rainer Lutz, CT

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