Die Arbeiten am Marktplatz sind weiterhin in vollem Gange und der geplanten Fertigstellung Ende des Jahres 2021 steht gegenwärtig nichts entgegen. Einige Bereiche des Platzes werden bereits Ende Juni ihr endgültiges Erscheinungsbild haben. Dazu zählt der östliche Platzbereich mit dem Parkplatz und den neu gepflanzten Silberlinden. Auch der westliche Marktplatzbereich wird bereits bis Ende Juni für Fußgänger wieder vollständig begehbar sein. Lediglich der Kirchhang bleibt zunächst als Baustelle bestehen, verwandelt sich dabei aber in einen sehr attraktiven Aufenthaltsbereich. In den letzten Wochen wurden hauptsächlich langwierige Pflasterarbeiten durchgeführt. Große Flächen mussten bei teilweise noch widrigen Wetterbedingungen fertiggestellt werden. Ein großer Dank gilt dabei den unermüdlich tätigen Mitarbeitern der Firma STL aus Sonneberg.
In diesem Artikel soll der Blick auf ein Thema gerichtet werden, das einerseits für großen Spaß und optischen Genuss, andererseits für die lebensnotwendige Versorgung der neu
gepflanzten Bäume und der Grünanlagen sorgt: die Wassertechnik. Seit Anfang Mai waren Mitarbeiter der international tätigen Firma Artesia GmbH aus Augustdorf auf der Baustelle tätig. Die Firma ist auf den Bau von wassertechnischen Anlagen spezialisiert. Es wurden Leitungen verlegt, die künftig der Bewässerung der Bäume und der
Grünflächen dienen werden. Gleichzeitig wurde die Technik für das geplante Wasserspiel vor dem Rathaus installiert. Dabei spielt die große schwarze Kiste, die bereits im letzten Jahr angeliefert wurde, eine große Rolle.
Um es noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, die große schwarze Kiste, die so genannte Pumpenkammer hat Abmessungen von 8 Meter mal 2,40 in der Grundfläche und ist 2,75 Meter hoch. Sie ist 42 Tonnen schwer. In der Pumpenkammer ist einerseits die gesamte benötigte Technik für die wassertechnischen Anlagen enthalten und andererseits ein
Wasserreservoir mit einem Fassungsvermögen von 9.000 Litern. Wie man auf den Bildern von der zukünftigen Gestaltung des Marktplatzes erkennen kann, wird ein so genanntes
Wasserspiel vor dem Rathaus eine neue Attraktion bilden. Eine technische Steuerung wird es ermöglichen, verschiedene, so genannte „Wasserbilder“ zu erzeugen. Das heißt, dass die Wasserfontänen in ganz unterschiedlichen Formen und Höhen eingestellt werden können.
Um das Wasserspiel wie gewünscht betreiben zu können, wird eine Wassermenge von ca. 80.000 Liter pro Stunde benötigt. Selbstverständlich darf dafür nicht ständig frisches
Trinkwasser entnommen und verbraucht werden. Bei der Wassertechnik handelt es sich um ein Kreislaufsystem. Das versprühte Wasser fließt über Bodeneinläufe wieder zurück in das Reservoir, wird dort aufbereitet, um anschließend wieder versprüht zu werden. Die Aufbereitung erfolgt ähnlich wie bei der Schwimmbadtechnik und garantiert dauerhaft eine
gute Wasserqualität. Für die Bewässerung der Pflanzen auf dem Marktplatz wird zusätzlich anfallendes Regenwasser gesammelt und genutzt. Wenn das Wasserspiel in Betrieb ist,
bleibt im Wasserreservoir nur eine geringe Wassermenge übrig. Das Wasser bewegt sich dann im Kreislauf. Sobald das Wasserspiel abgestellt wird, füllt sich das Reservoir mit bis zu 9.000 Liter Wasser.
Aus insgesamt 20 Düsen kann das Wasser bis zu 3 Meter in die Höhe springen oder sprühen. Sollte einmal stärkerer Wind aufkommen, sorgt eine automatische Windabsenkung dafür, dass die Höhe der Fontänen abgesenkt wird, um nicht für eine unerwünschte Bewässerung der Rathausfassade zu sorgen. Es wird auch die Möglichkeit bestehen, das Wasser in einem flachen Becken bis zu einer Höhe von 3 cm anzustauen. Dies wird besonders in den heißen Sommermonaten für einen großen Spaß besonders bei den Kindern sorgen.
Bis das Wasserspiel in Betrieb geht, dauert es leider noch ein wenig. Sehr bald ist allerdings ein anderes wichtiges Etappenziel bei der Neugestaltung des Marktplatzes erreicht: Voraussichtlich Ende Juni werden die Parkplätze auf dem Marktplatz freigegeben!
Text: Vinzenz Dilcher