„Endlich“, werden nicht nur die Einwohner Neustadts sagen, „endlich geht es beim Marktplatzumbau dem Ende entgegen“. Nach Jahren der Bauzeit sehnen sich alle nach Normalität, danach, dass die gute Stube der Stadt auch wieder als solche genutzt werden kann. Die Fertigstellung des Marktplatzes sei für kommendes Frühjahr geplant, erläutert Stadtbaurat Richard Peschel. Damit liege man im Plan, obwohl es Zeiten der Materialknappheit bei den ausführenden Firmen gab und auch der Wettergott nicht gerade ein optimales Baujahr präsentierte.

Momentan wird der Kirchhang in Szene gesetzt. „Jetzt ist es Städtebau, davor war es ein Hügel“, kommentiert Peschel. Mit seinen acht Terrassen spielt der Kirchhang eine entscheidende Rolle im Marktplatz-Ensemble. „Das hängige Gelände zwischen Marktplatz und der Stadtkirche war städtebaulich unbefriedigend angelegt“, bekräftigt Baubürgermeisterin Elke Protzmann. „Es war schlichtweg unattraktiv und der Wertigkeit dieser innerstädtischen Freiraumfläche nicht mehr angemessen.“ Nach dem Umbau könne man insgesamt acht Terrassenebenen nutzen – als attraktive Wege- und Aufenthaltsbereiche mit Sitzmöglichkeiten, „wobei die Sitzflächen in Teilbereichen auf den Stützmauern angebracht werden“, so Protzmann mit Blick auf die unterhalb gelegene Wasserfläche. Der Bereich werde „die grüne Tribüne für den Marktplatz darstellen“, freut sich Peschel auf das neue Ambiente.

Die Beete werden teilweise mit Rasen, teilweise mit Stauden und Gräsern sowie mit Hecken bepflanzt, als Abgrenzung zur öffentlichen Verkehrsfläche. „Wir werden acht Silberlinden, vier Magnolien, 200 Kornelkirschen und fünf asiatischen Schnurbäumen eine neue Heimat geben“, geht Protzmann ins Detail. Die Pflanzen werden mit einem Bewässerungssystem ausgestattet und sind äußerst stadtklimaresistent.

Auch die Straße „Glockenberg“ wird neu gepflastert, sodass sie wieder für den Straßenverkehr nutzbar wird. Ihr ist es zu verdanken, dass der Marktplatz ein Gefälle aufweist. „Andernfalls hätte man diese Zufahrt komplett sperren müssen“, erklärt Peschel. „Doch das wird sicherlich erst im kommenden Frühjahr möglich sein, denn die Fugen müssen ja noch aushärten. Das dauert vier Wochen bei frostfreiem Wetter“, begründet der Stadtbaurat das Vorgehen. Die Unterflur-Baumroste, momentan noch sichtbar, werden verschwinden und den Bäumen ein sicheres Zuhause geben. „Diese beeindruckend großen Käfige bieten künftig Schutz für die Baumwurzeln, und verhindern gleichzeitig, dass Wurzeln von unten die Straßenoberfläche beschädigen“, zeigt Protzmann auf. Wurzeln von Straßenbäumen sind einem hohen Druck ausgesetzt, vor allem wegen der Fahrzeuge. Um zu verhindern, dass sie Schaden nehmen, wurden Unterflur-Baumroste entwickelt. Sie dienen auch der besseren Bewässerung und Durchlüftung des Bodens.

Die Restarbeiten werden sich voraussichtlich bis ins Frühjahr 2022 hinziehen. „Sobald der Marktplatz endgültig fertiggestellt ist, und auch die neuen Attraktionen wie das Wasserspiel und die besondere Beleuchtung funktionsfähig sind, wird es ein Einweihungsfest geben“, verspricht Protzmann. „Bis dahin brauchen wir noch ein wenig Geduld. Es zeichnet sich aber bereits jetzt ab, dass der Marktplatz künftig die erwünschte attraktive Mitte der Stadt Neustadt sein wird“, fassen Protzmann und Peschel zusammen. Der große Weihnachtsbaum wird bereits am Donnerstag seinen angestammten Platz einnehmen.

Peter Tischer, NP Coburg

Zurück