Man sieht es, und die Bürger freut es: Die Marktplatzsanierung schreitet auch optisch voran. Bis zum Jahresende soll die gute Stube der Stadt – zumindest der Kernbereich – soweit fertiggestellt sein, dass auch das eine oder andere Fest dort wieder möglich ist. Der Nikolausmarkt könnte also von seinem Ausweichquartier auf dem Schützenplatz zurückkommen.

„Einige Bereiche des Platzes werden bereits Ende Juni ihr endgültiges Erscheinungsbild haben“, erläutert Stadtbaurat Richard Peschel. „Dazu zählt der östliche Platzbereich mit dem Parkplatz und den neu gepflanzten Silberlinden.“ Auch der westliche Abschnitt wird bis Ende Juni für Fußgänger wieder vollständig begehbar sein. Lediglich der Kirchhang bleibt zunächst Baustelle, verwandelt sich dabei aber in einen attraktiven Aufenthaltsbereich. In den vergangenen Wochen wurden hauptsächlich langwierige Pflasterarbeiten durchgeführt. Große Flächen mussten bei teilweise widrigen Wetterbedingungen fertiggestellt werden.

Ohne Wasser geht auch auf dem neuen Marktplatz nichts. Denn das kostbare Nass sorgt neben Spaß und optischem Genuss auch für die Versorgung der neu gepflanzten Bäume und der Grünanlagen. Seit Anfang Mai sind Mitarbeiter der Firma Artesia aus Augustdorf auf der Baustelle tätig. Das Unternehmen ist auf den Bau wassertechnischer Anlagen spezialisiert. Es wurden Leitungen verlegt, die der Bewässerung der Bäume und Grünflächen dienen werden. Auch Regenwasser wird dafür genutzt. Außerdem wurde inzwischen die Technik für das geplante Wasserspiel vor dem Rathaus installiert. Dabei spielt die große schwarze Kiste, die bereits 2020 angeliefert wurde, eine große Rolle: Die Pumpenkammer wiegt 42 Tonnen. Sie enthält die Ausrüstung für die wassertechnischen Anlagen sowie ein Wasserreservoir mit einem Fassungsvermögen von 9000 Litern.

Auch das Wasserspiel vor dem Rathaus wird von ihr gespeist. Eine technische Steuerung wird es ermöglichen, mehrere „Wasserbilder“ zu erzeugen, wobei die Fontänen in
unterschiedliche Formen und Höhen eingestellt werden. Um dieses Schauspiel betreiben zu können, benötigt man pro Stunde rund 80.000 Liter Wasser. Dabei setzt man auf ein Kreislaufsystem. Das versprühte Nass fließt über Bodeneinläufe wieder zurück in das Reservoir, wird dort aufbereitet, um dann abermals versprüht zu werden. Aus insgesamt 20 Düsen kann das Wasser bis zu drei Meter in die Höhe springen oder sprühen. Sollte stärkerer Wind aufkommen, sorgt eine automatische Windabsenkung dafür, dass die Fontänen weniger hoch steigen, damit die Rathausfassade nicht unfreiwillig bewässert wird. Vorgesehen ist auch die Möglichkeit, das Wasser in einem flachen Becken bis zu einer Höhe von drei Zentimetern anzustauen, sodass vor allem in den heißen Sommermonaten Kinder dort ihren Spaß haben können.

Bis das Wasserspiel in Betrieb geht, dauert es jedoch noch ein wenig. „Sehr bald ist allerdings ein anderes wichtiges Etappenziel bei der Neugestaltung des Marktplatzes erreicht: Voraussichtlich Ende Juni werden die Parkplätze auf dem Marktplatz freigegeben“, versprechen die Verantwortlichen bei der Stadt Neustadt.

Peter Tischer, NP Coburg

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