Das Rathaus in der Georg-Langbein-Straße wird in den kommenden zwei Jahren aufwändig saniert. „Nach 46 Jahren, in denen nichts außer einem Schutzanstrich und dem Dach gemacht wurde, blieb uns nichts anderes übrig“, erklärt Hauptamtsleiter Ulrich Wolf. Wie die Arbeit der Verwaltung dennoch aufrechterhalten werden kann, dafür gab es zunächst drei Varianten: „Zum einen wäre dies bei laufendem Betrieb gewesen, was aber teurer gekommen wäre und wohl länger gedauert hätte“, blickt Hauptamtsleiter zurück. „Die zweite Möglichkeit, die Ämter dezentral rund um den Marktplatz unterzubringen, wurde verworfen, weil man eine Möglichkeit auftat, fast alle Referate unter ein Dach zu bekommen.“ Man entschied sich für die dritte Variante: „Wir haben in der Austraße 101b ein Bürogebäude anmieten können, das bis auf Friedhofsverwaltung und Standesamt sowie die Stadtbücherei alle Ämter untergebracht hat. Den Umzug hat der Bauhof hervorragend gemeistert und wir konnten noch zwei Drittel der Kosten sparen, das uns ein Umzugsunternehmen gekostet hätte“, dankt der Hauptamtsleiter.

Wolf räumt ein, dass das Interimsrathaus „schon abgelegen ist und das war für uns auch die größte Sorge, aber wir haben nun eine Buslinie eingerichtet, die für die Bürger acht Mal fährt. Zudem gibt es Besucherparkplätze direkt vor dem Gebäude.“ Für die Verwaltung ergibt sich „gutes Arbeiten“, bestätigt Wolf nach der Eingewöhnungsphase. „Beispielsweise hat das Baureferat sogar mehr Platz“, schmunzelt Wolf. Die Möbel wurden mitgenommen und Ordner stehen eben jetzt in Umzugskartons, aber sonst laufe es laut Wolf gut. „Wir haben uns bei der Platzierung der Ämter die Prämisse gegeben, die ganz oben einzurichten, die den geringsten Publikumsverkehr haben“, geht Wolf auf das Innenleben des Interimsrathauses ein „beispielsweise bin ich mit dem Hauptamt im zweiten Stock, genauso wie OB Rebhan.“ Im Erdgeschoss hat man den Bürgerservice eingerichtet. „Wir haben zwar einen Sitzungssaal, der aber nur für Senatssitzungen geeignet ist“, öffnet Wolf die Tür im zweiten Stock. „Der Stadtrat tagt, wie ursprünglich auch angedacht, im Sitzungssaal der Stadtwerke in der Dieselstraße.“ Auch dort kann die Öffentlichkeit zwar nicht unbegrenzt Platz finden, „aber beispielsweise bei Blutspenderehrungen werden wir eine Lösung finden“, ergänzt Wolf.

Er weist darauf hin, dass der Briefkasten am Rathaus aber weiterhin geleert wird und die Öffnungszeiten im Interimsrathaus sich nicht geändert haben. „Montag und Donnerstag von 8 bis 16 Uhr, mittwochs und freitags von 8 bis 13 Uhr und dienstags von 8 bis 18 Uhr“, sagt Wolf.

Anfang Juli wird es am Rathaus dann so richtig spektakulär: „Dann wird die oberste Betonschicht mit Hochdruckgeräten abgetragen und neue Fenster eingesetzt“, hofft Wolf, dass auch die anderen Gewerke über die notwendige europaweite Ausschreibung vergeben werden können. „Hier hat uns die Vergabestelle bei der Stadt Coburg schon sehr geholfen“, dankt Wolf „die sehr professionell vorgeht, wie unser Architekt bestätigt“. Wenn nach zwei Jahren das Rathaus komplett saniert ist, werden die meisten Ämter laut Wolf wieder ihre angestammten Plätze einnehmen. „Dort wo der Bürgerservice war, wird dann das Standesamt mit Trauzimmer sowie die Friedhofsverwaltung sein, wo früher das Kulturamt war, wird dann der Bürgerservice einziehen“, blickt Wolf nach vorne und freut sich auch auf die Mediathek, die „dann im überdachten Innenhof sowie in der ehemaligen Stadtbücherei das weitere Erdgeschoss belegt“.

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